Zur Person: 

Britta Röder wurde 1967 in Trier geboren und ist in Mainz aufgewachsen, an der dortigen Johannes-Gutenberg-Universität
studierte sie Romanistik, Slawistik und Mittlere und neue Geschichte, sowie in Frankreich an der Université de Bourgogne
in Dijon. Nach ihrem Magisterabschluss stieg sie ins Berufsleben ein und arbeitet heute bei einem Frankfurter Verlag.
Britta Röder lebt mit ihrer Familie südlich von Frankfurt im Gerauer Land in der Büchnerstadt Riedstadt.
Ihre eigene große Leidenschaft zur klassischen Literatur inspirierte sie zu ihrem Debüt-Roman ‚Die Buchwanderer‘
der 2011 erschien.
Auch in ihrem zweiten Buch ‚Zwischen den Atemzügen‘ (2014), schickt sie ihre Leser auf eine Reise die in Frankfurt beginnt.


Was oder wer hat Sie zum Schreiben gebracht?


Britta Röder:
Das kann ich so nicht beantworten. Das Schreiben steckt in einem drin. Und wenn es da ist, dann will es raus, und dann fängt man einfach an. Es gibt, glaube ich nicht, den ursprünglichen Impuls, sondern das spürt man irgendwann. Und dann macht man es.


Wie haben Sie das Schreiben gelernt?


Britta Röder:
Ich glaube schon, dass man das lernen kann, dass man sich darin trainiert. Ich habe keine Schreibschule besucht. Es gibt ja auch andere Mittel und Wege. Ich glaube es hilft, wenn man liest. Ich lese sehr gerne und ich lese sehr viel und über das Lesen erlernt man auch, wie man gute Geschichten schreiben kann. Und dann habe ich natürlich auch beim Schreiben Hilfe, indem ich das, was ich geschrieben habe, anderen gebe. Die sagen mir dann, was vielleicht noch nicht so stimmt. Und durch das Feedback wird
man auch besser.



 

"... Man braucht einen sehr, sehr langen Atem, um einen Verlag zu finden... Ich hatte Glück,

 

denn ich hatte jemand, der sagte: Jetzt schick doch mal das Manuskript an den Verlag,

so kam es dann zustande..."

 




Waren Sie aufgeregt bevor Sie anfingen bzw. den ersten Satz geschrieben haben?


Britta Röder:
Daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Da war ich im Alter meiner Tochter so ungefähr
acht oder neun Jahre alt, als ich das erste Mal geschrieben habe. Mir war langweilig, daran erinnere ich mich.
Und ich musste die Zeit irgendwie totschlagen. Da habe ich mich hingesetzt und habe eine kleine Geschichte geschrieben.


Wie gestalten Sie das Schreiben? Was ist Ihnen dabei wichtig?


Britta Röder:
Es ist nicht ganz einfach sich die Zeitfenster einzuräumen. Ich habe Zeiten, an denen ich schreibe und versuche diese einzuhalten. Routine und der feste Rahmen sind wichtig.


Wie und wann entstand der Wunsch Ihr Schreiben öffentlich zu machen?


Britta Röder:

Das kam eigentlich relativ früh. Das erste Mal, wenn Sie mich als Teenager gefragt hätten, was ist Dein Traumberuf? Hätte ich wahrscheinlich gesagt: hinter Tierärztin in Afrika Schriftstellerin. Aber das habe ich mich natürlich nicht getraut öffentlich zuzugeben. Es hat sehr lange gedauert, bis ich soweit war: Jetzt oute ich mich! Ich schreibe und das kam eigentlich erst in den letzten vier bis fünf Jahren, als die ersten Sachen auch fertig dalagen. Ich habe sie im Freundeskreis gezeigt. Der sagte, es ist schön, komm, mach doch mal. Und dann kam dieser Druck auf, dass ich sagte, warum nicht? Warum sollte man das nicht noch mehr Menschen zugänglich machen?


Wie haben Sie einen Verlag gefunden?


Britta Röder:

Man braucht einen sehr, sehr langen Atem, um einen Verlag zu finden, wenn man ein Neuling in der Szene ist. Ich habe ein Jahr lang gesucht. Ich hatte Glück, denn ich hatte jemand, der wiederum jemand kannte, der sagte: Jetzt schick doch mal das Manuskript da hin und so kam es dann zustande.


Haben Sie Tricks gegen Schreibblockaden, wenn Ihnen mal nichts einfällt?


Britta Röder:

Na gut. Man kann versuchen sich zu zwingen trotzdem irgendetwas zu schreiben, dass man sich ausdenkt.
Wenn es nicht geht, sollte man besser mal rausgehen. Spazierengehen, joggen oder Gitarre spielen, oder sich mit einer Freundin zum Kaffee treffen. Oder es an diesem Tag einfach sein lassen.


Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Haben Sie schon ein neues Buch im Kopf?


Britta Röder:

Ich habe schon welche in der Schublade, weil ich ja schon länger schreibe. Es gibt noch ein paar abgeschlossene Projekte, die darauf warten, weitgetragen zu werden. Neue Pläne gibt es ebenfalls.
Von daher betrachte ich meine heutige Lesung so ein bisschen als Auftakt.


Frau Röder wir danken Ihnen für das Interview.


(Das Interview wurde bei der Premierenlesung des Romans "Die Buchwanderer" in der Büchner Bühne in Riedstadt von Klaus Leitzbach geführt)